Nichts ist so beständig wie der Wandel. Das sagte schon Heraklit von Ephesus (etwa 540 – 480 v. Chr.) und natürlich gilt das noch heute. Mehr noch: Der Wandel findet heute so schnell wie nie statt. Denn immer höhere Rechnerleistung und immer günstigere Datenspeichermöglichkeiten befeuern den technologischen Wandel, der die ganze Wirtschaft sowie die gesamte Menschheit in die dritte industrielle Revolution schleudert.
Während im 18. Jahrhundert die Dampfmaschine, die Druckerpresse und die Eisenbahn die erste industrielle Revolution einläuteten, waren es im 20. Jahrhundert die fossilen Brennstoffe, die elektronische Kommunikation und die Autos. Jetzt im 21. Jahrhundert stehen wir durch Technologien wie erneuerbare Energien, dem Internet und dem „Shared Transport“ am Anfang der dritten industriellen Revolution, die Hierarchien reduziert, Machtverhältnisse verändert, Teilhabe erleichtert und neue Rechte erkämpft. Die Digitalisierung durchdringt und verändert dabei alles. Und Daten sind die wichtigste Ressource der Neuzeit („Data is the new oil.“).
Die Schonzeit ist vorbei! Spätestens wenn die Künstliche Intelligenz zu einer generalisierten K.I. wird (also dem Menschen ähnlich), wird alles Bisherige in Frage gestellt. Aber auch schon jetzt muss sich jede Branche fragen, wird es unser Geschäftsmodell in dieser Form in 5 Jahren überhaupt noch geben? Während im Jahr 2006 noch 9 von 10 der wertvollsten Unternehmen der Welt der klassischen Wirtschaft angehörten, waren es 2016 nur noch 4. Die restlichen 6 sind Unternehmen der digitalen Wirtschaft (Apple, Alphabet/Google, Facebook und Co.). Diese Veränderung zeigt, warum Transformation und Change häufig verwendete Begriffe in den Chefetagen sind und auch sein müssen. Digitaler Wandel muss immer Chefsache sein! Und die Chefs holen sich dann gerne professionellen Beistand in Form eines CDOs. Aber noch sind CDOs (Chief Digital Officer) in der Minderheit der DAX-Konzerne existent.
Ein CDO soll eine ganzheitliche Digitalstrategie entwickeln und dafür sorgen, dass es die Unternehmen auch in 10 Jahren noch gibt. Es geht also ums nackte Überleben.Sätze, die man heute lieber nicht in den Mund nehmen sollte:„Digitalisierung – das machst bei uns das Marketing.“„Digitalisierung – das ist in unserer Branche kein Thema.“„Digitale Transformation – tut das weh?“Denn wer sich dem digitalen Wandel nicht stellt, dem wird es richtig wehtun!