Viele haben schonmal das ein oder andere Buzzword aus diesem Themenkomplex gehört – Agilität, SCRUM, Kanban, SCRUMBAN, Waterfall, Product Ownership, technisches Projektmanagement und und und. Aber Was bedeutet das genau? Wir unternehmen hier den Versuch, das Thema „Product Management“ für jedermann verständlich zu machen.
Als Oberbegriff könnte man einfach von Projektmanagement sprechen. Projektmanagement kann natürlich in unterschiedlichster Form daherkommen – vom Event-Management über kommerzielles Produkt-Management bis hin zum technischen Produkt-Management à la SCRUM. Und übrigens spricht man teilweise auch von „Program-Management“ – nämlich dann, wenn mehrere Projekte zu einem Programm zusammengefasst werden. Wenn man als Projekt die Konzipierung und Einführung eines technischen Produktes versteht, spricht man meist von Product Management. Allerdings gibt es auch Product Manager, die nichttechnische Produkte verantworten – z.B. wenn man einen Mobilfunktarif oder ein Finanzprodukt konzipiert. Wir unterscheiden also zwischen technischem Produktmanagement und kommerziellem Produktmanagement. Und um das Ganze noch komplizierter zu machen, wird kommerzielles Produktmanagement häufig auch Product-Marketing genannt und ist dann eher eine Disziplin des „Business Developments“.
Aber fokussieren wir uns mal auf das technische Product Management: Hierbei ist grundsätzlich zu wissen, dass man früher vorwiegend nach dem Wasserfall-Prinzip gearbeitet habe – also sequenziell die einzelnen Projektschritte abgearbeitet hat. Das hat sich allerdings in den letzten Jahren geändert, sodass man zunehmend nach sogenannten agilen Entwicklungsmethoden arbeitet. Die bekanntesten Methoden sind hierbei SCRUM und Kanban. Teilweise werden diese Methoden auch gemischt und dann z.B. SCRUMBAN genannt. Hierbei gibt es in der Regel einen sogenannten Product-Owner, der die einzelnen Ressourcen im Unternehmen delegiert und so als Bindeglied zwischen Technik, Marketing, Business Development und Operations agiert. Die Projektabschnitte werden hier in „Sprints“ eingeteilt und wesentlich dynamischer koordiniert, als es früher der Fall war. Ein Product-Owner kann sowohl einen technischen wie auch einen betriebswirtschaftlichen Background haben, da er ja nicht operativ technisch tätig ist sondern eher eine Generalistenrolle einnimmt.
Gerade diese strategische Sicht macht dann auch für viele den Reiz dieser Tätigkeit aus. So sind auch viele Produktmanager mit hoher Leidenschaft am Werk und brennen voll und ganz für ihr Produkt. Die Faszination hat deshalb auch bereits auf andere Unternehmensbereiche übergegriffen, sodass man immer häufiger davon hört, dass sich ganze Unternehmen dem Gedanken der Agilität verschrieben haben. So lernen jetzt zunehmend auch große Konzerne von dieser eher durch Startups geprägte Denk- und Arbeitsweise. Sogar VW hat jetzt ein Innovationshub aufgebaut, indem nach agilen Methoden und darüber hinaus auch noch Innovationsmethoden wie Design Thinking und Service Design gearbeitet wird, um nicht von der neuartigen Konkurrenz wie Tesla, Google, Apple etc. überrollt zu werden. Die Digitalisierung erfasst offenbar die letzten Bastionen der klassischen Wirtschaft. Spannend.